Journal27112019

Ausschnitt des Wandteppichs Mutterherz (1947) von Hannah Ryggen mit Mutter und Kind

In Gedanken bin ich immer noch mit den Wandteppichen von Hannah Ryggen beschäftigt. Sie gehen mir nicht mehr aus dem Kopf. Auch die Frau und Künstlerin beschäftigt mich. Es war gut, dass ich mich zum Meetup in der Schirn angemeldet hatte.

Zuerst zögerte ich, weil ich das Format nicht kannte.

In einer diskur­si­ven Grup­pen­füh­rung spre­chen Esther Schlicht, Kura­to­rin der Ausstel­lung und Debo­rah Krieg, stell­ver­tre­tende Direk­to­rin der Bildungs­stätte Anne Frank, über Hannah Ryggens Tapis­se­rien und beleuch­ten dabei die Bedeut­sam­keit ihres Œuvres aus aktu­el­ler Perspek­tive.

Ich bin ja eher die, die schweigt und kuckt. Was weiß ich, was ich mir darunter vorgestellt hatte. Jedenfalls war das Gespräch der Schirn-Mitarbeiterinnen mit Doborah Krieg und natürlichen auch den Teilnehmerinnen sehr aufschlussreich. Nie von oben herab, eher wie ein langsames Annähern an die Arbeiten und die Aussagen.

Schon beim ersten Blick auf einen der Teppiche war ich verliebt in dieses Werk. Was für eine Fülle! Was für eine Arbeit! Was für ein Streben nach Wahrhaftigkeit.

Und dazu diese Materialien: handgeschorene mit Naturfarben bearbeitetet Wolle auf selbstgebauten Webstühlen. Das Garn so dicht. So stark.

Ich sag Euch eins: die Welt wäre besser, wenn sie mehr Platz für Wandteppiche dieser Art hätte!

Jutta hat zu dieser Ausstellung – Gewebte Manifeste – auf bezeihungsweise weiterdenken geschrieben.

Leave a comment

Your comment

Kommentarlinks könnten nofollow frei sein.