Journal28042018
Am Wegrand des heutigen Tages Sätze aufgesammelt:
Alle sagen es ist Frieden. Aber keiner ist friedlich.
Hier in Bornheim nicht. Hier ist bekannt, dass die Menschen besonders freundlich sind.
Ist es leichter glücklich oder unglücklich zu sein?
In Paris lügt es sich leicht.
Auf Netflix die Havanna-Krimi-Schnulze. Vier Jahreszeiten dieser schönsten Stadt. Sehnsucht nach Havanna fast in Heimweh-Stärke. In einem früheren Traumleben könnte ich schon dort gelebt haben.
Warst du mal in Havana? Ich mag ja sonst warme, sonnig Orte nicht. Aber Havana ist einer der wenigen Orte, für die ich das Klima ertragen würde. Ich bin fern-verliebt in diese Stadt seit ich 18 bin. Kennst du „Das Leben, ein Pfeifen“? Die meisten zitieren „Erdbeer und Schokolade“ als einen Havana-Liebeserklärungs-Film, aber ich finde den anderen viel besser. Dann gab’s noch den einen Film, wo ein Taxifahrer durch Havana fährt, oder war das eine Doku? Plus, kennst du Pedro Juan Gutierrez‘ „Schmutzige Havana Trilogie“? Ist eher nicht für jeden – für Leute, die Bukowski lieben. 🙂
Ja, dreimal war ich bisher in Havanna und liebe die Stadt und die Menschen sehr.
Leider ist der Alltag für die Menschen sehr hart und kompliziert. Ganz anders als mein Prinzessinnen-Alltag.
Die schmutzige Havanna Triologie las ich lange bevor ich in Havanna war. Ein Kapitel Literatur aus einer schlimmen Zeit für die Menschen dort.
Manchmal bilde ich mir nachts im Sommer ein, dass ich die Hähne krähen höre.
Sie krähen sehr nachdrücklich, Nachts in Havanna.
Oh, wow… Ich will auch…! Ich hab mal versucht, Gedichte über Havanna zu schreiben, ohne je dort gewesen zu sein, in dem romantischen Alter von 18, 19, und ließ es dann, weil es mir so unverschämt vorkam und ich Angst hatte, es völlig zu verkitschen. Ja, durch alles, was ich bisher erfahren habe über diese Stadt, auch Dokus, aber vor allem eben Gutierrez, dringt sehr druch, wie hart das Leben dort ist. Das ist mir aber seelisch sehr nahe, weil ich in der Ex-Sowjetunion aufgewachsen bin, was man natürlich nur bedingt vergleichen kann, aber eine Art verwandschaftliche Ähnlichkeit besteht. Du schreibst ja gut, hast du hier etwas zum Lesen über diese Reisen?
Leider gibt es hier nicht viel über Havanna zu lesen. Das liegt daran, dass ich das konkrete Leben hier nicht öffentlich abbilden möchte.
Zum Glück geht es den Menschen in Kuba längst nicht mehr so schlecht wie in den 90ern. Damals hatte der Zusammenbruch der Sowjetunion dramatische Folgen für ihren Alltag.
http://www.claudiakilian.de/hochmut-und-demut
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