Wahltag
Der Wahlabend ist ein Zeitpunkt des erzwungenen Realitätsabgleichs.
Dieses Mal heißt das auch: dem Faschismus ins Auge sehen. In sein verleumderisches, gewalttägiges, kaltes Auge.
Demokratie bedeutet halt doch mehr als alle vier Jahre ein Kreuz zu machen und sich dafür lobend auf die Schulter zu klopfen. Wenn Demokratie gut läuft, ist sie harte Arbeit. Läuft sie schlecht, weht der Wind des Populismus hart in das Gesicht der Schwachen.
Sie verbraucht sich in Windeseile selbst. Das können wir gerade in Echtzeit am Beispiel der verschiedensten Staaten erfahren.
Es gibt kein strukturelles Arrangement, das eine Demokratie von sich aus für immer stabil hält. Demokratie braucht Menschen und Medien, die sie mitgestalten.
Nicht nur am Wahltag.
Aber an dem natürlich auch.
87 % haben die AFD NICHT gewählt! Das ist doch auch was!
(und von denen, die sie gewählt haben, haben 60% nicht aus Überzeugung vom Programm, sondern aus Protest/Enttäuschung so gewählt).
Wir schaffen die!
Das wäre denkbar.