Die Wand
Lese „Die Wand“ von Marlen Haushofer zum wiederholten Mal und erstarre immer noch vor Ehrfurcht beim Lesen.
Was für eine Geschichte! Was für eine Weisheit!
Fast auf jeder Seite markiere ich Sätze und Gedanken.
Da schreibt sich eine Frau ein Universum zusammen. Tiefgründig und intensiv.
Alles Oberflächliche wird rausgefiltert und zurück bleibt das Leben in seiner Schwere. Wie es über uns hängt und von Tag zu Tag verlangt, dass wir es bewältigen. Da ist die pure Reinheit. So rein, dass es mir ab und an eiskalt über den Rücken läuft. Vielleicht ist das Buch eine Metapher für mein weiteres Leben. Einiges spricht dafür.
Vielleicht ware ich in einigen Jahren froh, es gäbe die Wand.
In diesen Tagen scheint mir alles möglich zu sein.
Vor kurzen habe ich den Film mit Martina Gedeck gesehen und war positiv überrascht. Natürlich hatte ich andere Bilder im Kopf.
Ich lese diesen Roman immer mal wieder, so wie ich auch Anne Frank immer wieder lese…
Ja, sie hat das so gut gemacht, wie das eine nur machen kann.
Ein großartiger Film, aber das Buch ist noch wesentlich besser und vielschichtiger.