Spinnenfängerin
Schon seit einiger Zeit bahnte sich bei mir im Hausflur ein Drama an. Die Spinnweben haben sich überall verbreitet und die Hoffnung, dass sich die Nachbarin vielleicht einmal an der wöchentlichen Reinigung des Flurs beteiligt, hat sich leider nicht erfüllt. Irgendetwas musste ich unternehmen. Aufmerksame Leserinnen und Leser dieses Blogs wissen, dass ich Spinnen für äußerst gefährliche Tiere halte, denen man sich auf keinen Fall nähern darf. Falls man doch mal das Pech hat, in ihren Wirkungskreis zu kommen, ist es am besten, wenn man sich tot stellt und sich nicht mehr rührt. Es kann dann zwar etwas dauern, bis man aus dieser Zwangslage herauskommt. Aber sicher ist sicher.
Bei dieser Ausgangssituation gab es für mich nicht so viel brauchbare Lösungsansätze. In eine andere Wohnung ziehen habe ich erwogen, aber als zu aufwendig abgelehnt. Meine Brille absetzen und mir etwas Mut antrinken und die Wände und Decken abwischen, habe ich wegen der Unfallgefahr verworfen. Aber wirklich nur deshalb.
Heute habe ich mir den längsten Teleskopstab beschafft, den ich finden kann, meinen Besen draufgeschraubt und ein Handtuch darüber gebunden. Ich hoffe mal, es hat mich niemand dabei beobachtet. Aber wahrscheinlich denken die Nachbarn eh schon, ich sei etwas wunderlich.