Tage der Tränen

Wieder ein Tag der Tränen. Wieder Tote und Verletzte. Wieder und wieder. So viele Tote sind zu beweinen. Nicht nur heute. Nicht nur in Nizza.

Noch haben wir kein Wort für diesen Zustand des Nicht-Friedens, den niemand Krieg nennen möchte. Aber bald schon wird diese Zeit einen Namen tragen und die, die nach uns kommen, werden fragen: Wie konnte ihr das zulassen? Wie konntet ihr so leben?

Die Angst, werden wir sagen. Die Angst hat uns verletzlich gemacht. Wir wurden schwach und schwankten zwischen Überreaktion und Verdrängen. Diese Tage, werden wir sagen, diese Tage haben sie alle PokemonGo gespielt, weil sich da die Monster fangen lassen. Weil sie vergessen wollten.

Wir haben ihnen den Spaß gelassen, weil Spaß haben ein Statement war. Eine Botschaft. Wir mussten da raus mit unserem Spaß. Und die Toten, die werden doch auch nicht wieder lebendig.

Die Angst beherrscht, diese Nicht-Friedenszeit. Wir füttern und trainieren unsere Angstmonster, verstecken sie unterm Bett und brüten ein Nest aus. Die Angst will betüdelt werden.

Was waren das für Tage?

Ob wir wirklich wissen, was wir antworten sollen.

 

 

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