Journal24122025

Pünktlich zum Heiligabend einen Darminfekt eingefangen. Jetzt vertraue ich darauf, dass er genauso schnell weiterzieht, wie er aufgetaucht ist.

Die Lage ist unangenehm, aber nicht hoffnungslos. Das Anstrengende im Moment ist die Akzeptanz der veränderten Realität. Flexibilität ist nicht meine Stärke, ich gehöre eindeutig zum Team „Planen und durchziehen“, deshalb dauert es immer etwas, bis ich verstehe, wenn ein Plan gnadenlos scheitert. Aber dieses Mal greift die Realität drastisch durch. Ich lege mich ins Bett und schone mich. C’est la vie.

Draußen stürmt es. Ein grauer Sturm. Im Hausflur knackt und knistert es. Unvertraut. Aber passend zu den Geräuschen meiner Innereien.

Journal20122025

Da bald Weihnachten ist, kann ich schon mal mit den Geschenken anfangen und euch einen Geschenklink zu den Krautreportern überreichen. Könnt ihr gerne vor Heiligabend aufmachen.

Gute Nachrichten, die 2025 untergegangen sind.

Manchmal schaue ich in den Erinnerungen nach, was mir früher so durch den Kopf ging. Ziemlich viel, aus heutiger Sicht. Damals habe ich die Sammelmappe richtig in mein Herz geschlossen. Viel Zeit und Energie in sie investiert. Wie eine kleine Heimat war sie für mich gewesen. Heute komme ich oft aus Nostalgiegründen zu ihr zurück. Aber die Stimmung ist nicht mehr dieselbe. Ob das am Älterwerden liegt? Bin mir nicht ganz sicher. Vielleicht liegt es eher daran, dass meine Interessen sich verlagert haben. Aber das ist auch nur eine These. Ich bin weniger fokussiert heute. Manchmal werde ich melancholisch und nostalgisch und wäre gerne wieder die Person, die ich früher war, die so emsig in ihr Blogtagebuch schrieb. Dabei bin ich so froh, dass ich nicht mehr das frühere Leben lebe. So ist der Mensch. Will immer alles auf einmal haben. Die rosige Vergangenheit, die leuchtende Gegenwart und die goldene Zukunft auf einmal.

Spaß beiseite. Es ist schon alles gut so wie es war und wie es ist. Es ist schön, dass sich die Zeiten ändern und es ist schön, hier die Veränderungen mitzuverfolgen. Immer noch ist das Bloggen eine meiner kleinen Freuden. Etwas was mir geblieben ist. Etwas das zu mir gehört.

Journal16122025

Die Vorweihnachtstage vergehen ruhig und sanft. Wir sind zurück aus Paris und ich kann meinen Erinnerungen nachhängen. Wie diese Stadt sich verändert und trotzdem ihr Energielevel hält. Ihre Atmosphäre ist ein Zusammenspiel aus Vertrautheit und Neuem.

Als wir ankamen, war es für einen Moment, als kämen meine schlimmsten Attacken zurück. Zu viel Overload. Zu viel Lärm, zu viel Licht, zu viel Geblinke. Schon am Bahnhof war alles überwältigend, und für einen Moment dachte ich, es sei ein Fehler gewesen, hinzufahren. Doch das war ein Irrtum. Die Stadt ist unglaublich präsent, aber sie nimmt mich auch auf.

Das war in der Vergangenheit so, und dieses Mal auch. Wir haben uns tief in die Nostalgie der vergangenen Reisen eingetaucht und fühlten das Neue, das Veränderte nach. Daraus wurden dann drei Tage Glück. Drei Tage Intensität.

Paris ist die Stadt, wo die Magie der Vorweihnachtszeit sich mit einem sanften Licht erfüllt.

„Manchmal sind die kleinsten Dinge die stärksten.“ Für Paris gilt das besonders.

Journal10122025

Wir treffen uns in unseren Träumen.

Erfinden eine Insel aus Licht.

Wo wir wachsen dürfen.

Schwesterlich.

„Wasser trägt Träume weiter, als wir je zu hoffen wagen.“

Journal05122025

Es ist schon dunkel draußen. Jahreszeitentsprechend und dennoch verblüffend. Ich fühle mich erschöpft. Fast so wie früher in den alten Tagen als ich noch täglich ins Büro musste. Es ist eine Erschöpfung, die tief aus dem Inneren kommt. Ich gebe ihr nach, denn es hat keinen Sinn dagegen anzukämpfen. Ich nehme sie an, wie ein Geschenk, das von Herzen kommt und trotzdem daneben ist.

Das sind die guten Tage. Das sind die ruhigen Tage.

Journal30112025

Es ist noch leicht dunkel draußen, bald wird die Sonne aufgehen. Grau in grau. Weit hinten sehe ich einen hellen, rötlichen Schein. Ich bin bereit für das Fitnessstudio, das am Wochenende etwas später aufmacht. Zeitlich habe ich es in die frühen Morgenstunden gerückt, damit es die anderen Routinen, die mir wichtig erscheinen, nicht verdrängt.

Plötzlich tauchen in meiner Timeline kleine Videos aus dem Gym auf. Ein paar lächerliche, ein paar lustige, ein paar absurde, wenige nützliche. Meine Aufmerksamkeit bleibt natürlich daran hängen, der Algorithmus weiß schon was er macht. Das Vokabular ist mir unvertraut, aber wie beim Lernen einer neuen Sprache, besteht die Faszination daraus, dass du ab und zu eins der neuen, bisher fremden Worte, wiedererkennst. Ah, das kennst du auch! Und das Gerät hast du auch schon gesehen und dich gefragt, zu was es wohl nütze sein könnte. Gleich darauf taucht das Thema Gewichtsreduzierung auf. Hartnäckig. Manchmal getarnt. Manchmal aggressiv. Ich wische weiter. Der Algorithmus bietet mir Musik an. Ich nehme sein Angebot an. Der helle Schein draußen ist verschwunden. Grau in grau. So wird wohl der Tag. Ich nehme ihn wie er ist.

Hab ja das helle Licht wenigstens kurz gesehen.

Journal25112025

Dieser November verlangt uns einiges ab. Der Frost der vergangenen Tage ist mir durch Körper und Gemüt gefahren. Ungewohnt früh in diesem Jahr kam die Kälte. Aber nun stehen die Aussichten wieder besser.

Ich hab vor einiger Zeit mit dem Sport im Verein begonnen. Sie haben ein wunderbares Fitnessstudio und ich wühle mich durch die Übungen. Das war keine leichte Entscheidung für mich, aber eine, die mir mit jedem Tag mehr Freude bringt, weil die kleinen Dinge erfolgreich sind. Es gibt professionelle Unterstützung von Trainer*innen, die ich gut gebrauchen kann.

Zu Beginn ist in so einer unbekannten Umgebung fast alles irritierend. Aber Tag für Tag, wird es ein bisschen einfacher. Zuerst musste ich mich mit Sportklamotten ausstatten. Und mit einer Routine, die in den Tag hineinpasst und die nicht auf Kosten, meiner sonstigen Gewohnheiten geht. So will ich immer noch meine Spaziergänge im Tagsablauf unterbringen, denn Draußenzeit ist für mich als gartenlose Großstadtpflanze ähnlich wichtig wie Bewegung.

Ein Fitnessstudio ist nicht nur in sportlicher Hinsicht eine Herausforderung. Es gibt so viele Details und so viel Kram, von dem ich keine Ahnung habe. Jetzt lerne ich das alles nach und nach.

Journal20112025

Draußen auf dem Balkon hängt der neue Meisenring. Ich erfreue mich an den Vögeln, die mich besuchen, aber ich muss immer etwas vorsichtig sein, damit ich nicht der Taubenfütterung bezichtigt werde. Menschen haben unterschiedliche Vorstellungen davon, wieviel Freude ein paar kleine Vögelchen in so ein Großstadtleben bringen können. Mir bringt jeder kleine Vogel, den ich sehe ein kleines Stückchen Freude und Herzensglück in mein Leben. Sie sind die kleinen Lichtstrahlen in den trüben Novembertagen.

Vertrauen und Sicherheit

Stefanie Naydenov schreibt bei den Krautreportern über das Gefühl von Sicherheit und Unsicherheit. Sie beleuchtet es jeweils aus der Sicht der Psychologie, der Therapie und der Politik. Für mich ist das aktuell ein wichtiges Thema, weil mein Körper ab und an eine andere Vorstellung von Sicherheit hat als mein Geist.

Hab euch den Geschenklink eingebunden, damit ihr ihn auch lesen könnt.

Wie du das Gefühl der Unsicherheit loswirst

Journal15112025

Nachdenken über das vergangene Jahr. Die Trauer aussieben. Sie herausschälen und schauen, was übrig bleibt. Da bleiben ruhige Tage. Stille Tage. Tage voller Präsenz, Momente des Glücks. Diese Wochen fühlen sich an wie Erntezeit. Ich ernte Lebendigkeit. Innigkeit. Kreativität. Ich pflücke mir mein Glück zurecht.

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